Der Ball ist bunt 2020
Liebe Freunde,
Gestern, den 15.05.2020 hätten wir schon begonnen den diesjährigen Ball ist bunt zu feiern, doch leider hat uns die derzeitige Lage einen Strich durch die Rechnung gemacht. Aber wir ziehen die Köpfe aus dem Sand und beginnen zu tanzen, denn am Freitag hätten die Bands „Mackermassaker“ und „Messed Up“ uns auf der Tanzfläche abgeholt. Damit ihr auf diese Klänge nicht verzichten müsst, haben sie für Euch etwas vorbereitet!
Heute wollten wir gemeinsam ein Konzert zum antirassistischen Fest „Der Ball ist bunt“ in Potsdam spielen. Ist jetzt nicht. Dafür gibts ein Proberaumkonzert. Es ist Zeit um wütend zu sein und Dinge nicht hinzunehmen, um wachsam zu sein gegen all den Bullshit, der gerade publiziert wird und dafür dass Wort SOLIDARITÄT wieder mit Inhalt zu füllen.
Tonight we had planned to play a concert together at an antiracist event in Potsdam. We cannot do it. So we decided to play together from our rehearsal rooms! It’s time to get angry, to NOT accept things. It’s time to be aware against all that bullshit, people are talking and publishing right now. It’s time to not just talk about, but to live Solidarity.*grrrrlz pwr*
Hier noch ein kurzer Bericht von „Messed Up“ zu ihrer Situation in der Corona-Zeit:
„Big hello from Belarus! The second country in the whole of Europe where there is no lockdown. As our President said: this is not a coronavirus, this is coronapsyhosis. Nevertheless, there are 25 thousand infected people. Belarus also ranks as one of the first in the frequency of the infected case per 1 million people.However, let us be fair, the people here are not so irresponsible. We are glad to see knowledge people in masks on the street, keeping their distance. Despite all the propaganda from TV, people understand the real threat and try to protect themselves, even if we continue to go to work or to university. Every day the number of cases increases: +930 infections per day and + 5 deaths. It never goes higher than this number, as if the Ministry of health doesn’t know any other numbers.Belarus is also the only country in Europe that organized a real mass celebration of the great Patriotic war day, despite the lethal pandemic in the world. We often discuss whether the Belarusian people need a parade full of incomprehensible patriotism and bragging. Nevertheless, this year it is especially frightening due to the current epidemiological situation. As the event was called: “A banquet during the plague”. However, during 1 May – Worker’s day, all mass events were cancelled, although both holidays are important events in the life of belarusians. Moreover, the authorities were so afraid of embarrassing themselves with their failure on May 9 that they even should have bribedfor a pathetic 5 euros students to attend the parade for a good picture on TV.As for us, we try to use this weird and strange time to our advantage. Since we do not have a quarantine, we can easily attend rehearsals and do creative work, although we try to limit our contacts. To our great regret, this summer, which was supposed to be full of festivals and concerts in Germany for Messed Up, flew by in a flash and we have nothing left but to cross our fingers and wait for the opportunity to come here again and have a good concert. May 15 was to be our second concert in Potsdam. However, all we can do now is give you our warm hugs and this little performance from Messed Up! Take care of yourself! And see you soon!“
Update:
Liebe Freunde,
Ihr habt es sicher schon geahnt, ja, wir müssen den Bib für den 16.Mai absagen. Die Gründe liegen auf der Hand, das Corona Virus macht auch vor antirassistischen und antifaschistischen Aktivitäten nicht halt. Wir sind natürlich sehr traurig, dass wir absagen müssen, denn wir haben bisher schon viel Zeit und Arbeit in das Fest investiert.
Bleibt gesund, bleibt stark, bleibt antifaschistisch.
Das antirassistische Stadionfest „Der Ball ist bunt“ (Bib) findet jährlich im Karl-Liebknecht-Stadion in Potsdam-Babelsberg statt.
Der Bib ist eine Plattform für alternative, antifaschistische, antirassistische, feministische oder auch Wohn- und Kunstprojekte, er ist ein Hort der Solidarität und die Klammer um die Menschen, die unsere Stadt bunter und kreativer machen sowie für diejenigen, die kritisch nachfragen und sich engagieren.
Das Fest*ival soll jede und jedem einen Raum geben und heißt z.B. Familien, Jugendliche, Rentner, Geflüchtete und vor allem auch Menschen, die sich keine Konzertkarte leisten könnten und die bei uns für ein paar Cent ein Essen bekommen, willkommen.
Neben dem Vorprogramm (siehe Ankündigungen) lockt am Samstag, dem 16.05. ein großes Kinder- und Familienprogramm sowie ein internationales Angebot an Essens- und Infoständen ins Stadion. Am Abend erwartet die Gäste ein musikalisches Feuerwerk: der Abend beginnt mit „Veto“ aus Potsdam, gefolgt von Punk aus Dublin von „Paranoid Visions“, Headliner wird Ex-Irie Révoltés-Frontsänger Mal Élevé mit seinem Soundsystem.
Der Eintritt zum gesamten Fest ist kostenfrei!
Mittwoch, 13.05.2020
Auftakt-Demonstration
Es ist mittlerweile Tradition, den Ball ist bunt mit einer Demonstration einzuläuten. 2019 gingen wir gegen die AFD und für die Entkriminalisierung von ziviler Seenotrettung auf die Straße und auch dieses Jahr werden wir wieder laut. Zeit und Thema der Demo werden noch bekanntgegeben.


Im Anschluss findet dann die
Open Air-Filmvorführung
SCHROTT ODER CHANCE
statt.
Ort und Uhrzeit könnt ihr bald hier nachlesen.
Infos zum Film:
Potsdam im Jahr 2017: Die Stadt ist im Wandel. Etliche prägende DDR-Gebäude sind seit der Wende bereits aus dem Potsdamer Stadtbild verschwunden. Jetzt steht auch der Abriss des wohl markantesten Gebäudes in der Innenstadt bevor: Das ehemalige “Institut für Lehrerbildung”, zuletzt ein Teil der Fachhochschule, soll der geplanten Rekonstruktion der historischen Mitte weichen. Doch es regt sich vermehrt Protest gegen die Pläne der Stadt.
Die Doku “Schrott oder Chance – Ein Bauwerk spaltet Potsdam” zeigt an dem sich zuspitzenden Konflikt um den FH-Bau, wie Potsdam in Sachen Städtebau und Gesellschaft tickt: Die Stadt ist gespalten – Rekonstruktionsbefürworter und Abrissgegner stehen sich gegenüber.
Handelt es sich hier um eine Kontroverse zwischen jung und alt, Ost und West, oder doch eher zwischen arm und reich sowie progressiv und konservativ denkend?
Ein Film von: Kristina Tschesch – Film und Fotografie, Elias Franke – Filmemacher und Journalist, Christian Morgenstern (zusammen 414films)
